In den Monaten Januar bis September 2014 meldeten die deutschen Amtsgerichte 18.199 Firmeninsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 8,7 % weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Im Wirtschaftszweig Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen) gab es in den Monaten Januar bis September 2014 mit 3.469 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 3.052 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 2.082 Insolvenzanträge gemeldet.
Wirtschaftszweig | Verfahren |
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Anzahl | |
Insgesamt | 18.199 |
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 111 |
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | 6 |
Verarbeitendes Gewerbe | 1.333 |
Energieversorgung | 122 |
Wasserversorgung; Abwasser und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen | 66 |
Baugewerbe | 3.052 |
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz | 3.469 |
Verkehr und Lagerei | 1.330 |
Gastgewerbe | 1.741 |
Information und Kommunikation | 587 |
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 485 |
Grundstücks- und Wohnungswesen | 587 |
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen | 2.082 |
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen | 1.624 |
Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung | - |
Erziehung und Unterricht | 179 |
Gesundheits- und Sozialwesen | 380 |
Kunst, Unterhaltung und Erholung | 392 |
Sonstige Dienstleistungen | 653 |
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für den Zeitraum Januar bis September 2014 auf knapp 20,2 Milliarden Euro. Die durchschnittliche Forderungshöhe je beantragter Firmeninsolvenz lag damit bei etwa 1 Million Euro.
Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen lag im Zeitraum Januar bis September 2014 mit 65.255 Fällen um 5,8 % niedriger als in den ersten neun Monaten 2013. Zusammen mit den Insolvenzen von anderen privaten Schuldnern und Nachlässen summierte sich die Gesamtzahl der Insolvenzen auf insgesamt 101.935 Fälle, das waren 5,2 % weniger als in den Monaten Januar bis September 2013.
Auf Basis der bisherigen Entwicklung rechnet das Statistische Bundesamt für das gesamte Jahr 2014 mit rund 24.500 Unternehmensinsolvenzen (2013: 25.995) und rund 87.000 Verbraucherinsolvenzen (2013: 91.200). Insgesamt werden rund 135.700 Insolvenzfälle (2013: 141.332) erwartet.
INSOLVENZEN IN DEUTSCHLAND | ||||
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Insolvenzen | Januar bis September 2014 | Veränderung gegenüber Vorjahreszeitraum in % | September 2014 | Veränderung gegenüber Sebtember 2013 in % |
Insgesamt | 101 935 | - 5,2 | 10 927 | - 5,6 |
Unternehmen | 18 199 | - 8,7 | 2 054 | + 2,7 |
Übrige Schuldner | 83 736 | - 4,4 | 8 873 | - 7,3 |
davon | ||||
▪ Verbraucher | 65 255 | - 5,8 | 6861 | |
▪ nat. Personen (Gesellschafter) | 668 | - 22,0 | 65 | |
▪ ehemals selbstständig Tätige | 154 469 | + 1,1 | 1 697 | |
▪ Nachlässe | 2 344 | + 7,2 | 250 |
Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden