15,3 % mehr Firmeninsolvenzen im November 2023 als im November 2022

Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Januar 2024 um 26,2 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Im Dezember 2023 hatte sie um 12,3 % gegenüber Dezember 2022 zugenommen.

Seit Juni 2023 sind damit durchgängig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich zu beobachten, wobei die Insolvenzzahlen für diesen Zeitraum insgesamt noch leicht unter dem Niveau des Vor-Corona-Zeitraums Juni 2019 bis Januar 2020 lagen. Bei den Ergebnissen ist zu berücksichtigen, dass die Anträge erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt in vielen Fällen annähernd drei Monate davor. Die Insolvenzstatistik bildet nur Geschäftsaufgaben ab, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ablaufen, nicht jedoch solche aus anderen Gründen beziehungsweise vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten

Zahl der Firmeninsolvenzen im November 2023 gegenüber November 2022 um 15,3 % gestiegen

Im November 2023 meldeten die Amtsgerichte nach endgültigen Ergebnissen 1 513 beantragte Firmeninsolvenzen. Das waren 15,3 % mehr als im November 2022. Von Januar bis November 2023 stieg die Zahl der Firmeninsolvenzen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 23,2 % auf 16 264 Fälle. Von Januar bis November 2022 hatte die Zahl allerdings nur leicht über dem niedrigen Niveau des von Corona-Sonderregelungen geprägten Vergleichszeitraums des Jahres 2021 gelegen (+2,9 %). Verglichen mit dem Zeitraum des Vor-Corona-Jahres 2019 war die Zahl der Firmeninsolvenzen von Januar bis November 2023 um 6,5 % niedriger.

Die Forderungen der Gläubiger aus den im November 2023 gemeldeten Firmeninsolvenzenn bezifferten die Amtsgerichte auf rund 1,5 Milliarden Euro. Im November 2022 hatten die Forderungen bei knapp unter 1,5 Milliarden Euro gelegen. Die Forderungen der Gläubiger aus den im Oktober 2023 gemeldeten Firmeninsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf knapp 1,6 Milliarden Euro. Im Oktober 2022 hatten die Forderungen bei rund 0,8 Milliarden Euro gelegen.

Bezogen auf 10 000 Unternehmen gab es im November 2023 in Deutschland insgesamt 4,5 Firmeninsolvenzen. Die meisten Insolvenzen je 10 000 Unternehmen entfielen auf den Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei mit 9,6 Fällen. Dann folgten die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum Beispiel Zeitarbeitsfirmen) mit 7,5 Fällen.

1,0 % weniger Verbraucherinsolvenzen im November 2023 als im Vorjahresmonat

Im November 2023 gab es 5 811 Verbraucherinsolvenzen. Damit sank die Zahl der Verbraucherinsolvenzen um 1,0 % gegenüber November 2022. Von Januar bis November 2023 stiegen die Verbraucherinsolvenzen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,1 % auf 61 460 Fälle.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden