Im ersten Quartal 2018 meldeten die deutschen Amtsgerichte 5 020 Firmeninsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 3,0 % weniger als im ersten Quartal 2017. Damit setzte sich der Trend abnehmender Firmeninsolvenzen im ersten Quartal 2018 fort.
Zuletzt hatte es im ersten Quartal 2010 einen Anstieg der Firmeninsolvenzen gegeben (+ 6,7 % gegenüber dem ersten Quartal 2009). Seitdem war die Zahl der Firmeninsolvenzen stets niedriger als in den entsprechenden Vorjahresquartalen.
Im Baugewerbe gab es im ersten Quartal 2018 mit 902 Fällen die meisten Firmeninsolvenzen. 883 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Wirtschaftsbereichs Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen). Im Gastgewerbe wurden 572 und im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 511 Insolvenzanträge gemeldet.
Wirtschaftszweig | Verfahren |
---|---|
Anzahl | |
Insgesamt | 5.020 |
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 22 |
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | 6 |
Verarbeitendes Gewerbe | 372 |
Energieversorgung | 13 |
Wasserversorgung; Abwasser und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen | 14 |
Baugewerbe | 902 |
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz | 883 |
Verkehr und Lagerei | 310 |
Gastgewerbe | 572 |
Information und Kommunikation | 186 |
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 110 |
Grundstücks- und Wohnungswesen | 133 |
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen | 511 |
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen | 460 |
Erziehung und Unterricht | 41 |
Gesundheits- und Sozialwesen | 117 |
Kunst, Unterhaltung und Erholung | 107 |
Sonstige Dienstleistungen | 261 |
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Firmeninsolvenzen beliefen sich nach Angaben der Amtsgerichte im ersten Quartal 2018 auf rund 7,8 Milliarden Euro. Im ersten Quartal 2017 hatten sie bei 5,1 Milliarden Euro gelegen. Dieser Anstieg der Forderungen bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Firmeninsolvenzen ist darauf zurückzuführen, dass die Gerichte im ersten Quartal 2018 mehr Insolvenzen von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen registrierten als im ersten Quartal 2017.
Zusätzlich zu den Firmeninsolvenzen meldeten 23 044 übrige Schuldner im ersten Quartal 2018 Insolvenz an (– 5,4 % gegenüber dem Vorjahresquartal). Darunter waren 17 067 Insolvenzanträge von Verbraucherinnen und Verbrauchern und 4 810 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.
INSOLVENZEN IN DEUTSCHLAND | ||||
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Insolvenzverfahren | 1. Quartal 2018 | März 2018 | ||
Anzahl | Veränderung gegenüber 1. Quartal 2017 in % | Anzahl | Veränderung gegenüber März 2017 in % | |
Insgesamt | 28 064 | - 5,0 | 9 722 | - 12,8 |
Unternehmen | 5 020 | - 3,0 | 1 788 | - 7,5 |
Übrige Schuldner | 23 044 | - 5,4 | 7 934 | - 13,9 |
davon | ||||
▪ Verbraucher | 17 067 | - 5,9 | 5 752 | |
▪ nat. Personen (Gesellschafter) | 139 | + 15,8 | 44 | |
▪ ehemals selbstständig Tätige | 4 810 | - 8,4 | 1 753 | |
▪ Nachlässe | 1 028 | + 20,7 | 385 | 27,1 |
Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden